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Gender Curriculum Anglistik/Amerikanistik

Weiter relevant für: Literaturwissenschaft, Kultur- und Medienwissenschaft, Sprachwissenschaft

Fach: Amerikanistik, Anglistik
Fächergruppe/n: Geisteswissenschaften

Lehrziele:

Den Studierenden sollen die historischen Grundlagen, theoretischen Konzepte und methodischen Instrumentarien der Gender Studies und deren Relevanz für anglophone Literatur-, Kultur- und Sprachwissenschaft vermittelt werden. Die Studierenden sollen befähigt werden, die Bedeutung der Kategorie Gender unter Berücksichtigung von Aspekten der Intersektionalität (mit Kategorien wie Ethnizität, Nationalität, Klasse, Sexualität, Körper, Alter etc.) in kulturellen Medien (Literatur, Theater, Film, TV, Internet) kritisch zu reflektieren. Im Bereich der historischen, semantischen und pragmatischen Linguistik sollen die Studierenden befähigt werden, die sprachliche Konstruktion von Geschlecht sowie daraus resultierendes Sprachverhalten reflektierend zu analysieren.

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Lehrinhalte/fachspezifische Inhalte der Geschlechterforschung:

Der fachspezifische Schwerpunkt liegt in der Untersuchung von anglophoner Literatur, Kultur und Sprache anhand verschiedener Methoden der Gender Studies.

  1. Theoretische Grundlagen, Positionen und Methoden der Gender und Queer Studies: Einführung in zentrale Begriffe und Konzepte (Sex, Gender, Sexualität, Differenz, Diversität, Alterität, Performativität, Heteronormativität), Debatten und Fragestellungen und deren Verortung und Definition in literatur- und kulturwissenschaftlich besonders relevanten Diskursen und Disziplinen wie Psychoanalyse, Anthropologie, Soziologie, Philosophie, Dekonstruktion, Diskurstheorie, Poststrukturalismus, Postkolonialismus sowie Einführung in die theoretische Reflexion über die Schnittstellen zwischen den genannten Disziplinen und Diskursen im Hinblick auf Gender.
  2. Gender und Sprache: Untersuchung der geschlechtsbezogenen (und –erzeugenden) Symmetrien und Asymmetrien in der englischen Sprache und deren historischer Genese und Entwicklung sowie des daraus resultierenden Sprachverhaltens und dessen Zusammenhang mit der sozialen Position der Geschlechter (Doing Gender durch Sprache).
  3. Gender und Literatur-/Kulturgeschichte: Analyse literarischer und kultureller Produktion und Rezeption und ihrer historischen Entwicklung in der anglophonen Welt unter Gender-Aspekten. (Re)Lektüre von kanonisierten AutorInnen unter den Gesichtspunkten der Gender Studies sowie Neulektüre von AutorInnen, die im Rahmen der bisherigen Literaturgeschichtsschreibung vernachlässigt oder ignoriert wurden. Sensibilisieren für Fragen der Kanonbildung, der Herausbildung von Genre- und Epochengrenzen sowie der Produktion von Kultur unter Gender-Perspektiven.
  4. Gender im Kontext aktueller Theorie- und Problemfelder: Analyse aktueller Impulse im Kontext der Gender und Queer Studies (z.B. Material Feminism). Genderforschung an der Schnittstelle zu anderen aktuellen Bereichen (z.B. Postcolonial Studies, Performance Studies, Affect Studies, Disability Studies, Ecocritical Studies, Posthuman Studies).
  5. Praxisfelder/Professionsaspekte: Studienbegleitend sollen Möglichkeiten der Erfahrung in Praxisfeldern unterschiedlicher Bildungseinrichtungen und Kulturinstitutionen, bei Presse und Medien etc. eröffnet werden.

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Integration der Inhalte der Geschlechterforschung in das Curriculum:

Sowohl ein fachspezifisches Gender-Modul als auch die Verankerung der Gender Studies als Querschnittsthema sind notwendig, um zu gewährleisten, dass nicht nur Grundlagen vorgestellt werden, sondern dass die so erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten darauf aufbauend intensiviert und akzentuiert werden können.

Ein einführendes Modul Gender Studies soll fachspezifisches inhaltlich-theoretisches und methodisches Grundlagenwissen in den Bereichen Literatur-, Kultur- sowie Sprachwissenschaft vermitteln, und so disziplinübergreifende Perspektiven eröffnen.
Bausteine eines solchen Moduls sind (wie oben ausgeführt):

  1. Theoretische Grundlagen, Positionen und Methoden der Gender und Queer Studies
  2. Geschlecht und Sprache
  3. Gender und Literatur- und Kulturgeschichte
  4. Gender im Kontext aktueller Theorie- und Problemfelder (z.B. Material Feminism, Affect Studies, Postcolonial Studies, Subaltern Studies, Disability Studies, Ecocritical Studies, Posthuman Studies)

Diese Bausteine sind je nach Studienphase erweiterbar und in andere (Aufbau-)Module integrierbar, die der Weiterentwicklung der erworbenen Kenntnisse und ihrer Anwendung auf komplexe Zusammenhänge dienen (z.B. zur Analyse von Inszenierungsformen von Geschlecht und Sexualität in unterschiedlichen medialen Kontexten vom Text, über Film und Web bis zum Theater).

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Studienphase:

Die Inhalte und Konzepte der Gender Studies sollten Bestandteil aller Studienphasen sein. Auch aufgrund der Inter- und Transdisziplinarität der Zugänge und theoretischen Ansätze und der Schnittstellen zu anderen Forschungsrichtungen (z. B. Postcolonial Studies, Ecocritical Studies, Disability Studies, Posthuman Studies etc.) sollten die Gender Studies Teil der einführenden Grundlagenseminare im Bachelorstudium sein, damit die Studierenden die so erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten in darauf aufbauenden Seminaren analytisch anwenden können.

Im Masterstudium soll dieses Wissen durch die Auseinandersetzung mit komplexen theoretische Konzepten und Zusammenhängen und deren Anwendung auf fachwissenschaftliche Themenstellungen vertieft werden.