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Kurz notiert

Gender Studies in MINT

Ein Appell für strukturelle Verankerung einer unverzichtbaren Forschungsperspektive

Die Geschlechterforschung ist etabliert, derzeit aber verschiedensten Angriffen ausgesetzt. Jüngst hat auch der Wissenschaftsrat eine bessere Integration in Forschung und Lehre gefordert. Besonders prekär stellt sich die Lage in den MINT-Fächern dar. Dort sind die Gender Studies kaum institutionalisiert. Dies zeigt sich auch daran, dass Professuren häufig befristet sind oder gar wieder abgebaut werden.

Geschlechterforschung fachspezifisch und disziplinübergreifend in die Lehre integrieren

Wissenschaftsrat veröffentlicht Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Geschlechterforschung

Der Wissenschaftsrat hat im Juli 2023 die Ergebnisse seiner Strukturbegutachtung der Geschlechterforschung und darauf aufbauende Empfehlungen veröffentlicht. Dabei betont der Wissenschaftsrat die Dynamik und die Bedeutung des Forschungsfeldes und kritisiert zugleich dessen unzureichende Institutionalisierung und Ausstattung an den Hochschulen. In Bezug auf die Lehre fordert der Wissenschaftsrat daher nicht nur die Einrichtung von fachspezifischen Professuren mit Gender-(Teil-)Denomination - insbesondere in bislang unterrepräsentierten Bereichen, sondern auch den weiteren Ausbau des Lehrangebots sowie die Absicherung und Weiterentwicklung der Zertifikatsprogramme und Studiengänge.

Gendertoolbox für die wirtschaftswissenschaftlichen Fächer

Digitales Angebot der HWG umfasst Lehrbeispiele und fachspezifische Aufgabenstellungen

Mit der Gendertoolbox verfolgt die HWG das Ziel, im Bereich der Hochschuldidaktik eine Sensibilität für Gender Mainstreaming zu schaffen. Sie ist als „Werkzeugkoffer“ für Lehrende zur Gestaltung gendersensibler Lehre konzipiert und bietet praktische Arbeitshilfen, Anregungen, Hilfestellungen und Lösungsangebote, um Gender in die Lehre zu integrieren.

Die Lehr- und Praxisbeispiele umfassen dabei die folgenden wirtschaftswissenchaftlichen Fächer:

  • Allgemeine Betriebswirtschaftslehre
  • Controlling
  • Wirtschaftsinformatik
  • Marketing
  • Verhaltensökonomie/Finanzdienstleistungen
  • Entrepreneurship
  • Change Management
  • Personalmanagement

Gender und Diversität in der digitalen Lehre reflektieren

Beiträge im Dossier "Diversität und Barrierefreiheit" des Hochschulforums Digitalisierung

In mehreren Beiträgen widmet sich das Hochschulforum Digitalisierung der Frage, wie digitale Lehre sowohl gender- als auch diversitätssensibel gestaltet sein kann. Das Dossier "Diversität und Barrierefreiheit" thematisiert die Inklusion und Bildungsgerechtigkeit in der digitalen Hochschulbildung. Im Fokus stehen sowohl ein barrierefreier Zugang zu (digitalen) Bildungsangeboten an den Hochschulen, die inklusive & gleichberechtigte Teilhabe für Studierende mit Behinderungen und gesundheitlichen Einschränkungen, aber auch barrierefreie Kommunikation sowie die Verringerung des Digital Divide und des Digital Gender Gap.

Beiträge mit dem Fokus auf Gendersensibilität existieren u.a. mit den folgenden Schwerpunkten:

Auf dem Laufenden bleiben mit dem Toolbox-Blog

Informationen rund um die Themen Gender und Diversity in der Lehre

Seit mittlerweile sieben Jahren existiert das Projekt "Toolbox Gender und Diversity in der Lehre". Über aktuelle Aktivitäten, Verantsaltungs- und Fortbildungshinweise und Informationen rund um die Themen Gender und Diversity in der Lehre informiert auch der Toolbox-Blog. Hier werden u.a. neueste Lehrmaterialien vorgestellt, Gleichstellungsaktuer_innen informieren über aktuelle Projekte und in der Rubrik "Quizze" können alle ihr Wissen rund um die Integration von Gender- und Diversitythemen in die Lehre sowie zu Gleichstellung an Hochschulen testen. 

Digitale Lehre in den Gender Studies

Schwerpunktausgabe der FZG

Die aktuelle Ausgabe der FZG - Freiburger Zeitschrift für GeschlechterStudien legt ihren Schwerpunkt auf die geschlechtergerechte Ausgestaltung von Digitalisierung. Neben Forschungsbeiträgen sind auch die "Gender Studies Digital" besonders im Fokus. Zwölf Beiträge widmen sich aus verschiedenen Perspektiven der Digitalisierung der geschlechterbezogenen Lehre und behandeln u.a. die Folgen der Corona-Pandemie, aber auch spezifische Angebote an Technischen Hochschulen, themenzentrierte Webauftritte oder Empfehlungen zu diskriminierungssensibler digitaler Lehre.

Diversity, Racism and the Broken Promise of Inclusion in German Higher Education

Digitale Ringvorlesung am MvBZ Berlin

Die Ringvorlesung interveniert multiperspektivisch in die Debatten über Rassismus und Diversität an deutschen Hochschulen. Gegenstände sind u.a. Möglichkeiten und Grenzen intersektionaler Datenerhebung zur Sichtbarmachung von Exklusionsmechanismen, das Verhältnis zwischen einem nicht-inklusiven Verständnis von Exzellenz und Diversität sowie Internationalisierung im Verhältnis zu Diversität und den Möglichkeiten inklusiver Lehre.

Wiedergelesen: Denkanstöße für eine diskriminierungskritische Lehre

Broschüre des Zentrums für transdisziplinäre Geschlechterforschung

Die Handreichung »Diskriminierungskritische Lehre. Denkanstöße aus den Gender Studies« ist das Ergebnis vielfältiger Lehr- und Lernerfahrungen, intensiver Diskussionen und kritischer Auseinandersetzungen an der Humboldt-Universität: kein »Lösungsschlüssel«, sondern eine Toolbox, die ebenso auf reflektiertes Nachdenken zielt wie auf Handlungsimpulse und das Nutzen institutioneller Spielräume. Im ersten Teil werden Spannungsfelder und Grundbegriffe, die in Theorie und Praxis diskriminierungskritischer Lehre auftreten, in ihren Dimensionen und Kontexten erläutert. Im zweiten Teil geht es um konkrete Überlegungen zur Vorbereitung, Durchführung und Evaluierung einer Lehrveranstaltung. Dabei wird vor allem gefragt, an welchen Stellen diskriminierungskritische Reflexion notwendig ist, welche konkreten Handlungsoptionen denkbar
sind und wie sich didaktisches Handeln und der Aufbau von aktivem Diskriminierungsschutz verbinden lassen.

Corona-Semester reflektiert

Einblicke einer kollaborativen Autoethnographie

Vor welche Herausforderungen hat die Corona-Pandemie Lehrende gestellt und wie hat sich die Umstellung auf Digitale Lehre gestaltet? Diesen Fragen ist die Autor*innengruppe "Autoethnographische Forschung zu digitaler Lehre" (AEDiL) nachgegangen. Nachzulesen sind in der Open Acess Publikation 15 autoethnographische Erkundungen von Autor_innen aus diversen Hochschulkontexten und Fächern. Hierbei werden unter anderem auch Fragen nach einer gendersensible Ansprache in digitalen Räumen und strukturelle Ungleichheiten und Diskriminierungen wie Sexismen und Rassismen im Hochschulkontext reflektiert.

Webseite (OER) zu diversitätsbewusster Mediengestaltung veröffentlicht

Diversify!

In der Lehre werden Medien genutzt um Inhalte aufzubereiten, es wird auf Medien zurückgegriffen um Erkenntnisse in gesellschaftlichen Prozessen aufzuzeigen, wissenschaftliche Inhalte werden über Medien verbreitet oder es wird in der Lehre analysiert welche Bedeutung und Wirkung Medien ausüben können. Sprich Medien und Lehre stehen in einem vielfältigen Wechselverhältnis. Ausgehend von der HAW Hamburg wurde eine Webseite veröffentlicht, die es sich zur Aufgabe gemacht hat diversitätsbewusste Mediengestaltung zu fördern. Dabei sollen Hintergrundwissen, Strategien zur Mediengestaltung sowie Checklisten und Tipps bereit gestellt werden. Es wird unter anderem Fragen nachgegangen wie Veranstaltungen diversitätssensibel dokumentiert werden können, wie Medientechnik Stereotype und Benachteiligung (re)produziert oder wie Texte und Webseiten barrierearm gestaltet werden können. Kurzum bietet die Webseite eine ergiebige Ressource, um Medien diversitätsbewusst in die Lehre zu integrieren.

Neue Open Educational Resources zu Gender in den MINT-Fächern

Gendering MINT-digital

Das Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität zu Berlin hat Open Educational Resources (OER) zusammengestellt, die in den naturwissenschaftlichen Fachdidaktiken, aber auch in den Sozial- und Kulturwissenschaften eingesetzt werden können.  Die OER vermitteln Einblicke in den Forschungs- und Lehrbereich Gender & MINT und regen die Reflexion über Genderthemen in den Natur- und Technikwissenschaften an. Die OER stellen komplexe Wissensbestände von Gender & MINT vereinfacht dar und bieten einen fundierten Einstieg in die Themenbereiche. Sie geben keine Unterrichtsmethoden vor, bieten aber didaktische Vorschläge für Lehrende. Diese können die einzelnen OER in Abhängigkeit ihrer konkreten Lehr-Lernziele verwenden, sich von ihnen inspirieren lassen und mit ihnen eigene Unterrichtsmethoden entwickeln.

Diversität an den Hochschulen

Aktuelles Schwerpunktheft der ZfHE

Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift für Hochschulentwicklung (ZfHE) fokussiert auf das Thema "Diversität an Hochschulen – Chancen und Herausforderungen auf dem Weg zu exzellenten und inklusiven Hochschulen". In vielen Beiträgen ist auch eine diversitätsensible Lehre ein Thema. Die Ausgabe ist im open acess erschienen und wurde von Regina Aichinger, Frank Linde und Nicole Auferkorte-Michaelis herausgegeben.

Gender in der digitalen Lehre

Medienangebote und Community of Practice

Im Zuge der Corona-Pandemie wurde ein großer Teil der Lehre an Hochschulen adhoc in den digitaln Raum verlagert. Damit ergeben sich auch für die Integration von Gender in die Lehre neue Herausforderungen, aber auch Möglichkeiten. So können digitale Medien eingebunden werden, dafür seien hier beispielhaft zwei Plattformen genannt, die eine Sammlung an medialen Angeboten beinhalten. Zum einen der Blog "Was ist Gender?" der HAW Hamburg und zum anderen die Gender-Mediathek der Heinrich-Böll Stiftung. Darüber hinaus wurde an vom Hochschulforum Digitalisierung gemeinsam mit der FernUniversität Hagen eine Community of Practice ins Leben gerufen, die eine Austauschplattform betreibt, die auch einen Channel zu Barrierefreiheit, Gender und Diversität beinhaltet.

Gender in der Lehre der MLU Halle Wittenberg

Ein Blogbeitrag zu gender*bildet

In einem Beitrag auf dem blog interdisziplinäre Geschlechterforschung stellen Lena Eckert und Dayana Lau das Projekt gender*bildet vor. Sie gehen dabei auf die verschiedenen Angebote ein die in diesem Rahmen an der MLU Halle-Wittenberg eingeführt werden. Es wird aufgezeigt wie auf drei Ebenen (Hochschuldidaktik, in den Fächern, Zertifikat Gender Studies) daran gearbeit wird Gender im Studium der Hochchule zu etablieren. Darüber hinaus wird jedoch auch deutlich welche Fallstricke der Projektarbeit (Projektlaufzeit, landespolitischer Auftrag) dabei bestehen.

Forderung nach #Nichtsemester

Hochschullehre, Digitalisierung und Corona

Bereits jetzt hat die Corona-Pandemie zu einer Verschiebung des Semesteranfangs geführt und die Hochschulen setzten auf eine schnelle und möglichst umfangreiche Digitalisierung ihrer Lehrangebote.

Damit dies jedoch nicht zulasten der Schwächeren - auf Seiten der Studierenden wie der prekär beschäftigten Mitarbeitenden - geschieht, fordern die Professorinnen Paula-Irene Villa Braslavsky, LMU München, Andrea Geier, Universität Trier und Ruth Mayer, Leibniz Universität Hannover, gemeinesam mit tausenden weiteren Unterzeichner_innen in einem offenen Brief die Verlängerung der Verträge befristet beschäftigter Mitarbeiter*innen, die Anpassung der BaföG-Regelungen, Rücksicht auf Hochdeputatslehrende, die Verlängerung oder Aussetzung von Fristen sowie Flexibilität für Studierende. Unter dem Hashtag #NichtSemester wird in den sozialen Medien auch darüber debattiert, wie die Verlegung von Präsenzlehre in Onlineformate unter den Bedingungen von Homeoffice, Kitaferien und Homeschooling gelingen kann und welche Voraussetzungen dafür geschaffen werden müssen.

 

Sexualisierte Gewalt - (k)ein Thema für die Hochschullehre?

Reflexion über die Integration in das politikwissenschaftliche Curriculum

In der aktuellen Ausgabe der femina politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft widmet sich der Beitrag "Zwischen Entfremdung und Empowerment: Zur Thematisierung sexualisierter Gewalt in der Hochschullehre" von Rebecca Gulowski der Frage, wie sexualisierte Diskriminierung und Gewalt in politikwissenschaftlichen Lehrveranstaltungen thematisiert werden könnte und sollte. Hintergrund der Reflexion bildet die geringe Resonanz des Themas in der politikwissenschaftlichen Lehre, obwohl sexualisierte Gewalt über die gesamte Bandbreite der Teilgebiete in ihren Zusammenhängen zu Hierarchie, Macht, Gewalt und Herrschaft "Kernthemen der Politikwissenschaft" berührt. Der Beitrag ist im Open Access verfügbar und kann auch in den Nachbardisziplinen als Grundlage für eine Reflexion und Integration von sexualisierter Gewalt in das Curriculum genutzt werden.

 

"genderFoLI" bietet Fortbildungen für Lehrende der Ingenieurwissenschaften

Projekt zielt auf die Reflexion von Lehrkultur und Lehrinhalten

Im Kern des Projekts stehen Fortbildungen, die sich an Lehrende in den Ingenieurwissenschaften an Hochschulen für angewandte Wissenschaften und an Universitäten richten, welche sie motivieren und befähigen, hochschuldidaktische Genderkompetenz und Genderwissen in ihre Lehre zu implementieren, ihren eigenen Beitrag zur Fachkultur zu reflektieren und zu deren Wandel beizutragen. Dazu werden aktuelle Erkenntnisse der Geschlechterforschung mit hochschuldidaktischen Entwicklungen kombiniert. Zugleich wird an die Erfahrungen und Interessen der Lehrenden aus den Ingenieurwissenschaften angeknüpft. Termine für die Fortbildungen, die in Form von Workshops und Einzelcoachings stattfinden, sind über die Projekthomepage abrufbar.

Für eine trans-, inter*- und nicht-binär-freundliche Lehr und Lernkultur an Hochschulen

Neue Broschüre erschienen

Die Akademie der bildenden Künste Wien hat im Rahmen des Projekts "Non-Binary Universities. Maßnahmen zur Stärkung der Geschlechter-Diversität an Universitäten in Österreich" eine Broschüre für Lehrende, Studierende sowie alle weiteren Hochschulangehörigen erstellt. Ziel der Broschüre ist es, Hochschulen zu einem inklusiveren Ort zu machen. Der Fokus liegt hierbei auf der Anerkennung von Geschlechtervielfalt, so dass Lehr. und Lernräume für alle Geschlechter respektvoll, emanzipatorisch und diskriminierungskritisch gestaltet werden können. Die Broschüre, die u.a. Hinweise zum Umgang mit Anwesenheitslisten, Namen und Pronomen in Lehrveranstaltungen und kann hier kostenlos herauntergeladen werden.

Tagung: Gender in der Lehre. Ansätze aus der Praxis

Veranstaltung des Gender-Netzes in Kooperation mit der LAGEN

Die gemeinsam von der LAGEN und dem Gender-Netz der Hochschule Hannover organisierte Tagung "Gender in der Lehre. Ansätze aus der Praxis" findet am 26. April 2019 an der Hochschule Hannover statt. In parallelen Panels widmet sie sich Gender in der Lehre in ausgewählten Fachgebieten. Zudem werden Workshops mit Inputs geboten, die sich u.a. mit Gender- und Diversitätszertifikaten und den Chancen und Risiken von Gender Studies als Studiengang beschäftigen. Die Keynote hält Birgit Riegraf.

Gender und Diversity in der Lehre der MINT-Fächer

Neue Online-Handreichung des gFFZ

Das Gender- und Frauenforschungszentrum der hessischen Hochschulen (gFFZ) hat eine Online-Handreichung erstellt, die Lehrende in ihrem Alltag unterstützt, ihre Lehre gender- und diversitybewusster zu gestalten.
Hierzu bietet der Webauftritt u.a.:

  • Kurzdefinitionen von Gender und Diversity sowie zu gender- und diversitygerechter Lehre
  • Einblicke in die gesellschaftlichen und politischen Hintergründe zu Gender und MINT sowie Argumente, sich mit dieser Verknüpfung im Kontext der Hochschule auseinanderzusetzen
  • Fachspezifische Hinweise zur Integration von Gender in die Lehre der MINT-Fächer
  • Übersicht über bestehende Gender-Toolboxen
  • Literaturdatenbank mit dem Schwerpunkt auf Gender und Diversity in der Lehre von MINT-Fächern (derzeit etwa 800 Titel, verschlagwortet), die als Download verfügbar und zugleich online einsehbar ist.

Hier geht es zur Datenbank

Eingriff in die Wissenschaftsfreiheit

Ungarn verbietet Masterstudiengänge in Gender Studies

Trotz internationaler Proteste hat die ungarische Regierung ihre Ankündigung wahr gemacht und die Master-Studiengänge der Gender Studies gestrichen. Nach Ansicht vieler Wissenschaftsinstitutionen und -organisationen, darunter die European University Association, die Fachgesellschaft Geschlechterstudien sowie die 10th European Conference on Gender Equality in Higher Education, handelt es sich hierbei um einen  massiven und unakzeptablen Eingriff in die Freiheit von Lehre und Forschung. Die Deutsche Gesellschaft für Soziologie hat - ebenso wie das Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW - die ungarische Regierung bereits aufgefordert, das Dekret umgehend rückgängig zu machen und die Freiheit für Forschung und Lehre wiederherzustellen.

Zum Hintergrund über die Situation in Ungarn

Für eine systematische Einbeziehung der Genderperspektive

Entschließung der Gleichstellungsminister_innenkonferenz

Die Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenministerinnen, -minister, -senatorinnen und -senatoren der Länder (GFMK) hat in einer gemeinsamen Entschließung die Bedeutung der Geschlechterperspektive für die Wissenschaft herausgestellt:

"Wissenschaft ist ohne die Chancengleichheit der Geschlechter und die systematische Einbeziehung der Geschlechterperspektive in die Diskurse verschiedenster Fachdisziplinen nicht zukunftsfähig. Das wissenschaftliche Potential von Frauen sowie eine starke Geschlechterforschung wirken sich positiv auf die Forschungsvielfalt und die Qualität von Forschungsergebnissen aus und gehören heute zum Profil eines modernen, exzellenten und international wettbewerbsfähigen Wissenschaftssystems."

Die Geschlechterforschung beinflusst, so wird in der Entschließung weitter festgehalten "Inhalte und Methoden anderer Fachdisziplinen und generiert wichtige Erkenntnisse für eine geschlechtergerechte Gestaltung von Forschung und Lehre." Als "Querschnittswissenschaft" und über fachspezifische Zugänge rückt die Geschlechterforschung "die Kategorie Geschlecht in das Zentrum ihrer Analysen und untersucht sie in ihren komplexen Wechselwirkungen".

Zugleich wendet sich die GFMK "ausdrücklich gegen Auffassungen, die der Geschlechterforschung die Wissenschaftlichkeit absprechen sowie gegen den Vorwurf der Verschwendung von Steuergeldern durch die Förderung von Forschungsprojekten und Professuren im Bereich der Geschlechterforschung."

 

Neuer Infoflyer zur Datenbank "Gender-Curricula"

Mit der Datenbank www.gender-curricula.com informiert die Koordinations- und Forschungsstelle des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW bereits seit mehr als zehn Jahren über fachspezifische Lehrinhalte der Geschlechterforschung. www.gender-curricula.com ist ein umfangreiches Kompendium, das fachspezifische Zugänge zur Geschlechterforschung für fast 60 Studienfächer bereitstellt.

Die Datenbank verfügt über einen Infoflyer, der die Angebote der Datenbank rund um die Thematik einer geschlechtergerechten Lehre zusammenfasst. Nun ist eine aktualisierte Fassung erschienen, die ab sofort bei der Koordinations- und Forschungsstelle des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW bestellt werden kann.

Hier geht es zur Ansicht des Flyers | Hier geht es zur Bestellung

Netzwerk "Gender und Diversity in der Lehre"

Wie kann die Hochschullehre gender- und diversitätssensibel gestaltet werden? Diese übergreifende Thematik bearbeitet das Ende 2016 gegründete Netzwerk "Gender und Diversity in der Lehre" in verschiedenen Arbeitsgruppen, u.a. zu gender- und diversitätsbewusster Didaktik und Methodik, fachspezifischen und interdisziplinären Curricula sowie Organisationsentwicklung.

Im „Netzwerk Gender und Diversity in der Lehre“ haben sich Personen zu einem autonomen Netzwerk zusammengeschlossen, die strategisch und/oder operativ im Bereich Gender und Diversity in der Hochschullehre arbeiten und sich untereinander vernetzen und kontinuierlich zusammenarbeiten wollen. Das Netzwerk dient dem Informationsaustausch sowie der inhaltlichen und strategischen Zusammenarbeit.

Einmal im Semester findet ein Netzwerktreffen statt, zu dem auch neue Mitglieder hinzustoßen können, die Expertise im Feld Gender und Diversity in der Lehre mitbringen und an einer kontinuierlichen Zusammenarbeit interessiert sind. Die Termine für die Treffen sowie weitere Informationen zum Netzwerk sind unter diesem Link abrufbar. Für weiterführende Informationen kontaktieren Sie gerne: lisa.mense@netzwerk-fgf.nrw.de oder stephanie.sera@uni-due.de

Geschlechtergerecht lehren

Wie es gelingen kann, die Kategorie Geschlecht als wichtigen Faktor in der Lehre anzuerkennen, ohne Stereotye zu erzeugen

Die Gestaltung der Hochschullehre kann einen Beitrag zur Chancengleichheit für alle Geschlechter leisten. Die Hochschuldidaktik spielt dabei eine bedeutende Rolle. Dr. Lisa Mense, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Koordinations- und Forschungsstelle des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung erläutert in einem Beitrag, der in der Deutschen Universitätszeitung erschienen ist, wie es gelingen kann, die Kategorie Geschlecht als wichtigen Faktor in der Lehre anzuerkennen, ohne Stereotye zu erzeugen.

Zum Volltext des Artikels

Toolbox Gender und Diversity in der Lehre

Onlineangebot der FU Berlin für eine gender- und diversitätssensible Lehre

Die Entwicklung von Gender- und Diversitykompetenz für die Lehre ist ein Prozess. Die Toolbox bietet Unterstützung bei der Planung und Gestaltung von Lehrveranstaltungen und viele Hinweise zur Vertiefung des Wissens der Lehrenden.

Die Toolbox ist ein Angebot für alle Lehrenden und Mitarbeiter*innen der Freien Universität Berlin und zugleich für alle weiteren Interessierten frei zugänglich.

Die Toolbox enthält:
- Einen Erklärfilm zu Gender und Diversity in der Lehre,
- ein Starter-Kit mit Materialien zu Sprache, der Nutzung von Bildern und Antworten auf häufig gestellte Fragen,
- Leitlinien und andere Handreichungen zur Entwicklung von Gender- und Diversitykompetenzen,
- Hinweise zur methodischen Gestaltung von Lehrveranstaltungen mit einem umfangreichen Methodenpool,
- fachübergreifende und fachspezifische Anregungen zur Integration von Gender- und Diversityforschung in Ihre Lehr- und Studieninhalte,
- eine Sammlung von Ressourcen, wo Sie unter anderem Weiterbildungsmöglichkeiten finden.

Für die Arbeit mit der Toolbox wird kein spezifisches Vorwissen vorausgesetzt.

Zur Toolbox

Neuerscheinung: Handbuch Gender-Lehre in den Ingenieurwissenschaften

reboot ING. Handbuch Gender-Lehre in den Ingenieurwissenschaften erscheint in der Reihe "Geschlechter Interferenzen"

rebootING zielt auf Innovationen der ingenieurwissenschaftlichen Lehre, durch die Studierende der Ingenieurwissenschaften Gender- und Diversity-Kompetenzen erwerben können. In diesen Disziplinen gilt es überkommende Geschlechter- und Technikvorstellungen zu revidieren und Studiengänge und Berufsbilder zu aktualisieren. Wie dies erfolgreich umgesetzt werden kann, stellen die Beiträge des Bandes anhand erprobter Lehrkonzepte und gelungener Formen der Institutionalisierung vor. Diskutiert werden konzeptuelle Grundlagen und Strategien. Damit weist der Band einem notwendigen Paradigmenwechsel den Weg.

Corinna Bath, Göde Both, Petra Lucht, Bärbel Mauss, Kerstin Palm (Hg.)
reboot ING. Handbuch Gender-Lehre in den Ingenieurwissenschaften
Reihe: Geschlechter Interferenzen Bd. 4, 2017,
LIT-Verlag, Münster, 304 S., 34.90 EUR, 34.90 CHF, br., ISBN 978-3-643-13342-7

Die Herausgeber_innen lehren und forschen zu Gender Studies in MINT an der Technischen Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin und der Technischen Universität Braunschweig.

Netzwerktreffen „Gender und Diversity in der Lehre“

Das zweite Treffen des Netzwerks findet am 21. Juli 2017 von 10:00 Uhr bis an der Universität Duisburg-Essen, Campus Essen statt. Inhaltlich schließt das Treffen an die Tagung „Gender und Diversity in die Lehre!“ (Berlin 2016) an und dient der Verständigung über die Inhalte und der Verstetigung des Netzwerks. Dies umfasst die Fortführung der Diskussion über die Ziele und die inhaltliche Ausrichtung des Netzwerks und die Arbeitsstruktur.

Toolbox für diversitätssensible Lehre

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift für Diversitätsforschung und -management widmen sich Anja Seng und Lana Kohnen dem Thema diversitätssensible Hochschullehre. Dazu stellen sie eine Online-Toolbox als einen ganzheitlichen Ansatz einer diversitätssensiblen Lehre vor.

Zum Beitrag (restricted acces) beim Verlag Barbara Budrich

Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs 2017 erschienen

Elternschaft und geschlechtsspezifische Unterschiede von Nachwuchsforschenden und -lehrenden stehen im Fokus

Der Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs (BuWiN) 2017 liefert detailliert aufbereitete statistische Daten und Forschungsbefunde zur Lage des Wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland. Der Bericht wurde im Frühjahr 2017 veröffentlicht. Im Mittelpunkt des BuWiN 2017 stehen die Qualifizierung und die Karriereentwicklung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern nach dem Hochschulabschluss bis zur Promotion und in der anschließenden Phase weiterer Qualifizierung sowie wissenschaftlicher Tätigkeit bis zum Übergang in eine dauerhafte Beschäftigung auf dem akademischen und nicht-akademischen Arbeitsmarkt. Dabei widmet sich ein Schwerpunktkapitel der Analyse von Vereinbarkeit von Familie und akademischer Karriere. Hierbei werden nicht nur die Perspektiven von Eltern in der Wissenschaft und AkademikerInnen ohne eigene Kinder gegenübergestellt, sondern Elternschaft auch in ihren geschlechtsspezifischen Auswirkungen beleuchtet. Der Bereicht offenbart einen gleichstellungspolitischen Handlungsbedarf: So ist es ein Befund des Berichtes, dass vor allem Frauen Diskriminierungserfahrungen auf Grund ihrer Elternschaft machen. Auch wenn zur Frage der Auswirkung von Elternschaft auf die Karriereentwicklung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler noch repräsentative Längsschnittdaten fehlen, so hält der Bericht unter Berufung auf andere Studien dennoch fest, dass sich auch diesbezüglich eine Geschlechtsspezifik zeigt: Tendenziell profitierten Nachwuchswissen­schaftler von einer Elternschaft, während Nachwuchswissenschaftlerinnen mit Karriereeinbußen rechnen müssen.

Der wichtigesten Ergebniss in einer Kurzfassung.

Der Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs 2017 im Volltext. 

Verfassungswidrige Regelungen zur Akkreditierung von BA- und MA-Studiengängen

Das Bundesverfassungsgericht hat die Regelungen zur Akkreditierung von Bachelor- und Masterstudiengängen als verfassungswidrig erklärt, weil es für sie keine ausreichende gesetzliche Grundlage gibt.

In der Pressemitteilung des Bundesverfassungsgerichts heißt es (Pressemitteilung 15/2016 vom 18.03.2016):

"Die Regelungen über die Akkreditierung von Studiengängen des Landes Nordrhein-Westfalen, wonach Studiengänge durch Agenturen „nach den geltenden Regelungen“ akkreditiert werden müssen, sind mit dem Grundgesetz (Art. 5 Abs. 3 Satz 1 GG in Verbindung mit Art. 20 Abs. 3 GG) unvereinbar. Dies hat der Erste Senat mit heute veröffentlichtem Beschluss in einem Verfahren der konkreten Normenkontrolle auf Vorlage des Verwaltungsgerichts Arnsberg entschieden. Das Grundrecht der Wissenschaftsfreiheit steht zwar Vorgaben zur Qualitätssicherung von Studienangeboten grundsätzlich nicht entgegen. Wesentliche Entscheidungen zur Akkreditierung von Studiengängen darf der Gesetzgeber jedoch nicht anderen Akteuren überlassen. Der Landesgesetzgeber hat verfassungskonforme Regelungen mit Wirkung spätestens vom 1. Januar 2018 an zu treffen."

Die Gewerkschaft für Hochschule und Wissenschaft (GEW) fordert Bund und Länder nach diesem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts nun dazu auf, das Akkreditierungssystem grundlegend zu ändern. Andreas Keller, GEW-Vorsitzender und Hochschulexperte, sieht in der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts  "einen klaren Auftrag an die Politik, gesetzliche Mindeststandards für die Akkreditierung von Studiengängen festzulegen" (Pressemitteilung GEW vom 18.03.2016).

Pressemitteilung des Bundesverfassungsgerichts | Pressemitteilung GEW

Tagung Blickwechsel | Diversity – Internationale Perspektiven der LehrerInnenbildung am 17./18. September 2015

Für den 17. und 18. September 2015 lädt das Zentrum für LehrerInnenbildung (ZfL) der Universität zu Köln ein, Diversity in der LehrerInnenbildung mit international ausgewiesenen WissenschaftlerInnen und PraktikerInnen zu diskutieren. Gemeinsam mit den Teilnehmenden möchte das ZfL internationale Perspektiven auf Herausforderungen und Chancen von Diversity richten.

Diversity als Ressource – die Chancen, die sich aus Diversität für die LehrerInnenbildung ergeben, lassen sich nicht in engen Ländergrenzen und regionalen Zuständigkeiten denken. Der Blick auf die Ressource Diversity, die oft auch als Herausforderung betrachtet wird, erweitert sich durch den Blick auf Bildungskonzepte und grundlegende Ansätze der Professionalisierung von LehrerInnen auf internationaler Ebene.

Die Tagung eröffnet Prof.’ Arnetha Ball von der Stanford University. Die international bekannte Bildungswissenschaftlerin ist Fellow der American Educational Research Association und forscht zum Umgang mit Vielfalt angehender LehrerInnen. Sie ist Co-Director des Center for the Study of Race, Ethnicity and Language. Ihr Werk "Studying Diversity in Teacher Education" behandelt die Perspektiven und Paradigmen einer LehrerInnenbildung in globalen, diversen Kontexten. 

Auf der Tagung vertiefen insgesamt neun Foren und Workshops die verschiedenen Facetten von Diversity unter wissenschaftlicher Perspektive. Namhafte WissenschaftlerInnen verschiedener Hochschulen geben einen Einblick in die aktuelle Forschung und zeigen deren Bedeutung für die gegenwärtige LehrerInnenbildung. So befasst sich Prof.' Yasemin Karakasoglu von der Universität Bremen mit Fragen der Bedeutung von Interkulturalität im Kontext schulischer Theorie und Praxis. Prof.’ Cristina Alfaro von der San Diego State University zeigt Chancen und Herausforderungen von Mobilität und Mehrsprachigkeit in der LehrerInnenbildung. Prof. Martin Lücke von der Freien Universität Berlin greift ein Thema auf, welches in der LehrerInnenbildung bislang nur wenig bearbeitet wurde: Er geht der Frage nach, wie Queer Theory in die (Aus)Bildung von LehrerInnen integriert werden kann. Prof. Matti Meri stellt Inklusionsforschung aus der Perspektive Finnlands vor und zeigt die Auswirkungen von Inklusion auf die dortige schulische Praxis. Weitere Themen sind Mehrsprachigkeit (Prof.’ Chris Bongartz, Universität zu Köln sowie Dieudonné Ouédraogo, Burkina Faso), New Learning (Prof.' Dr. Mary Kalantzis und Dr. Bill Cope, University of Illinois at Urbana–Champaign), Diversity in der LehrerInnenbildung (Prof. Alfred Holzbrecher, Freiburg) und migrationsbedingte Heterogenität (Prof.' Doris Edelmann, St. Gallen).

Website

Broschüre "Genderperspektiven in der Biologie" erschienen

Im Nachklang zur DAAD-Gastprofessur der schwedischen Biologin und Genderforscherin Malin Ah-King an der Philipps-Universität Marburg (WiSe 2013/14) ist eine Broschüre ins Deutsche übersetzt worden, die genderbezogene Fragestellungen in verschiedenen Bereichen der Biologie behandelt und die eine leicht verständliche Einführung in das Thema ist. Gerade das Feld der Evolutionsbiologie, dem breiter Raum gegeben wird, ist für den kritisch-feministischen Blick relevant - denn Theorien zur "sexuellen Selektion" werden sehr häufig herangezogen, um Geschlechterrollen zu erklären. Zur Sprache kommen aber auch andere Forschungsgebiete wie etwa die Mikrobiologie oder die Neurobiologie.

Die Autorin Malin Ah-King (Uppsala Universität, Schweden) ist Zoologin und Genderforscherin und hatte im Wintersemester 2013/14 eine DAAD-Gastdozentur am Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung inne. Die deutsche Übersetzung der ursprünglich auf schwedisch erschienenen Broschüre konnte durch die Kooperation des Zentrums für Gender Studies und feministischen Zukunftsforschung mit den Frauenbeauftragten der Philipps-Universität sowie mit dem Zentrum für Lehrerbildung realisiert werden.

Website | Broschüre

Neuer Master(teil)studiengang Geschlechterstudien/Gender Studies

Im Wintersemester 2014/15 startet an der Universität Paderborn ein kultur- und gesellschaftswissenschaftlicher Masterstudiengang mit jeweils zwei zu studierenden Fächern, von denen eines das Fach Geschlechterstudien/Gender Studies ist.

Geschlechterstudien/Gender Studies ist mit jeweils einem von 14 anderen Fächern kombinierbar und eröffnet dadurch sehr unterschiedliche theoretische wie auch später berufsbezogene, praxisorientierte Möglichkeiten.

Der Studiengang ist auf vier Semester angelegt und gliedert sich in vier Module. Modul 1: Geschlechtertheorien und Geschlechterverhältnisse I vertieft die im BA (oder in anderen Zusammenhängen) erworbenen Grundlagen und Basiskompetenzen. Dabei liegt der inhaltliche Schwerpunkt auf der Bedeutung von Geschlechtervorstellungen und -ordnungen für die Struktur von Gesellschaften und Wissenschaft sowie der historischen Gewordenheit dieser Strukturen. Im Modul 2: Geschlechtertheorien und Geschlechterverhältnisse II werden Fragestellungen aus Modul 1 in einer eigenen Forschungsarbeit vertieft, so dass die/der Studierende zu einem erweiterten Verständnis der theoretischen Zusammenhänge gelangt. Das Modul 3 unterteilt sich in drei Teile (A, B, C), von denen jeweils zwei studiert werden müssen. Modul 3A Kulturelle und symbolische Repräsentationen dient der Beschäftigung mit den Bedingungen der Formierung und Repräsentation von Geschlecht. Dazu zählen Theorien zu medialen Darstellung sowie historische, kulturelle und symbolischen Repräsentationen von Geschlecht und Geschlechtlichkeit. Das Modul 3B Sozialisation und Entwicklung befasst sich inhaltlich mit den geschlechtstypischen Bedingungen des Aufwachsens und den individuellen Entwicklungsprozessen von Kindern und Jugendlichen. Im Modul 3C Arbeitsteilung und Gesellschaftsstruktur liegt der Schwerpunkt in der Beschäftigung mit geschlechtstypischen Bedingungen von Gesellschaftsorganisation und Arbeitsteilung. Im Profilierungsmodul sollen abschließend die erarbeiteten Kenntnisse und Erfahrungen im in Form einer wissenschaftlichen Masterarbeit dargelegt werden.

 

Bärbel Miemietz (Hg.) unter Mitarbeit von Nino Polikashvili: "Medizin und Geschlecht. Perspektiven für Lehre, Forschung & Krankenversorgung"

Noch immer ist es in der medizinischen Grundlagenforschung und in klinischen Studien nicht Standard, beide Geschlechter gleichermaßen zu berücksichtigen. Folge sind fehlendes Wissen zu den Geschlechterunterschieden auf Mikro- und auf Makroebene: Geschlechterdifferenzen in Pharmakokinetik und Pharmakodynamik sind nicht ausreichend erforscht, Kompetenzen hinsichtlich individueller Behandlungsstrategien für Frauen und Männer fehlen, und den Studierenden kann kein umfassendes geschlechterspezifisches Wissen vermittelt werden. Um für Patientinnen und Patienten den Zugang zu erstklassiger medizinischer Versorgung zu verbessern, müssen geschlechterspezifische Aspekte in das Medizinstudium ebenso Eingang finden wie in die ärztliche Fortbildung. Sowohl in der Lehre als auch in der Versorgung und in der Forschung müssen Geschlechteraspekte zu einem Qualitätskriterium werden. Um diesen Prozess in Gang zu bringen und zu beschleunigen, wurde an der Medizinischen Hochschule Hannover über zwei Jahre eine Workshopreihe durchgeführt und 2010 eine große Tagung organisiert. Der vorgelegte Sammelband stellt ausgewählte Beiträge vor, die Know how zu vielen medizinischen Fachgebieten liefern, aber auch neue Fragen aufwerfen. Er richtet sich an Studierende, Lehrende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und an Ärztinnen und Ärzte.

Literaturhinweis | Verlagsseite

Vorlesung "Einführung Gender- und Diversity-Perspektiven im Bauingenieurwesen"

An der RWTH Aachen ist die Vorlesung "Einführung Gender- und Diversity-Perspektiven im Bauingenieurwesen" seit Oktober 2012 verpflichtend im Bachelor-Studiengang Bauingenieurwesen verankert. Master-Studierende haben im Wahlbereich die Möglichkeit, ebenfalls Veranstaltungen zu besuchen, die die Relevanz von Gender und Diversity in den Ingenieurwissenschaften fokussieren.

Website

Bea Lundt/Toni Tholen (Hg.): "Geschlecht" in der Lehramtsausbildung – Die Beispiele Geschichte und Deutsch

Die Kategorie "Geschlecht" hat eine Schlüsselfunktion für die gegenwärtige Neusortierung und Ordnung von Lebensmodellen, Praktiken und Wissensvorräten von Menschen. Deshalb ist es umso wichtiger, Aspekte und Dimensionen von "Geschlecht" in zeitgemäßer Weise auf allen Ebenen der Lehramtsausbildung und im Unterricht zu thematisieren. Dazu bedarf es aber eines neuen Dialogs zwischen den Fachdidaktiken, Fachwissenschaften und den Gender Studies. Die Beiträge des Bandes wollen diesem notwendigen Dialog am Beispiel der Fächer Geschichte und Deutsch Impulse geben.

LiteraturhinweisVerlagsseite

Gender-Symposium: PERSPEKTIVENWECHSEL - Gender in den Wissenschaften

Am 14. Dezember 2012 findet das interdisziplinäre Gender-Symposium "PERSPEKTIVENWECHSEL - Gender in den Wissenschaften" im Gästehaus der RWTH Aachen statt. Auf dem gemeinsam von den drei Professuren mit Schwerpunkt Genderforschung an der RWTH Aachen veranstalteten Symposium wird das Thema Gender in den Wissenschaften aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und seine besondere Relevanz für Forschung und Lehre herausgestellt. Neben den Gastgeberinnen Prof. Ute Habel, Prof. Carmen Leicht-Scholten und Dr. Petra Lucht werden namhafte externe Expertinnen wie Prof. Beate Krais (TU Darmstadt) das breite Themenspektrum des faszinierenden Forschungsfeldes aufzeigen. Im Rahmen einer interdisziplinären Podiumsdiskussion wird die Frage „Gender in Forschung und Lehre: Wann ist das Ziel erreicht?“ von den beteiligten sowie weiteren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern beleuchtet.

 

Gendersensible Qualitätssicherung durch Systemakkreditierung

Das Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW veranstaltet in Kooperation mit der LaKoF NRW am 14.06.2012 an der Universität Duisburg-Essen einen handlungsorientierten Workshop für Gleichstellungsbeauftragte, GenderforscherInnen und QualitätsmanagerInnen.

Durch die Weiterentwicklung des Akkreditierungssystems wurde auch die Berücksichtigung von Gender Mainstreaming stärker in den Akkreditierungsregeln verankert. Für das Verfahren der Systemakkreditierung gilt, dass GutachterInnen in den Vor-Ort-Begehungen an den Hochschulen auch Gespräche mit den Gleichstellungsbeauftragten führen müssen. Dennoch hängt es nach wie vor sehr stark von den Hochschulkulturen und den Interessen der GutachterInnen ab, ob Gender-Aspekte angesprochen und auch tatsächlich in Akkreditierungsverfahren überprüft werden.

Welche Rolle spielt Gender in Akkreditierungsverfahren wirklich? Können Gleichstellungsbeauftragte und GenderforscherInnen am Aufbau und an der Entwicklung von hochschulweiten Qualitätsmanagementsystemen aktiv mitwirken? Wie müssen sie handeln, damit Gender in allen Entscheidungsprozessen und Handlungsebenen der Qualitätssicherung mitgedacht wird?

Wir laden Sie herzlich zum Austausch und zur Diskussion über die veränderten Bedingungen und Möglichkeiten für eine geschlechtergerechte Hochschulgestaltung in Akkreditierungsverfahren ein.

Wann: 14.06.2012, von 11:00 - ca. 16:30 Uhr
Wo: Casino des Studentenwerks der Universität Duisburg-Essen, Campus Essen

Flyer

Hinweis: Der Workshop ist bereits ausgebucht!

Nachfragen bitte direkt an:

Dipl.-Päd. Meike Hilgemann
Koordinations- und Forschungsstelle
Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW
Universität Duisburg-Essen
Berliner Platz 6-8
45127 Essen
Tel.: +49 (0)201 – 183 6301
Fax: + 49 (0)201 – 183 2118
meike.hilgemann[at]uni-due.de

FH Münster erhält als erste Fachhochschule bundesweit die Systemakkreditierung

Als erste Fachhochschule in Deutschland hat die Fachhochschule Münster den Prozess der Systemakkreditierung erfolgreich absolviert. Die Agentur für Qualitätssicherung durch Akkreditierung von Studiengängen (AQAS) hat der Hochschule am 22. November nach 18-monatiger Begleitung und Prüfung das offizielle Akkreditierungssiegel verliehen. Hinter der sperrigen Vokabel verbirgt sich ein „großes Stück Autonomie", wie FH-Präsidentin Prof. Dr. Ute von Lojewski in einer ersten Stellungnahme erklärte. „Wir können im Gegensatz zu anderen Hochschulen künftig unsere Studiengänge selbst akkreditieren – ohne Begutachtung durch externe Agenturen." 

Infos zur Systemakkreditierung | Pressemitteilung Projektwebsite