Fach:
Dolmetschen, Übersetzen
Fächergruppe/n: Geisteswissenschaften
Die Studierenden erwerben Kompetenzen in der Analyse, der Bewertung, der Einordnung und der Erstellung von sprachlichen Äußerungen nach genderrelevanten Kriterien. Die Studierenden untersuchen die Relevanz der Kategorie Geschlecht in der Sprachvermittlung (Übersetzen und Dolmetschen) und werden mit den verschiedenen wissenschaftlichen Ansätzen und Methoden vertraut gemacht. Die Studierenden erwerben Fähigkeiten, Strategien geschlechtergerechten bzw. geschlechterdifferenzierenden Sprachgebrauchs sowie queer-feministische Sprachstrategien gezielt und adäquat einzusetzen.
ÜbersetzerInnen und DolmetscherInnen agieren an der Schnittstelle von Sprach- und Kultursystemen. Ihnen kommt somit eine besondere Bedeutung als HandlungsträgerInnen zu, die direkten Einfluss und Spielraum in der Sprachverwendung haben. Andererseits sind sie aber durch ihre Stellung im diskursiven System in besonderem Maße den Konventionen verpflichtet.
Zentrale Anliegen der Geschlechterforschung im Fach Übersetzen sind die Aufarbeitung und Sichtbarmachung der Leistungen weiblicher Übersetzerinnen, die systematische Erfassung und Beschreibung weiblicher Strategien und Sprachverwendung sowie die Bewusstmachung, dass Sprachverwendung nicht autonom und selbstbestimmt erfolgt, sondern von den äußeren Umständen und Gegebenheiten bestimmt ist. Sprachverwendung wird beschrieben als Ausdruck und Gegenstand von Machtkämpfen und Widerspiegelung von Machtverhältnissen.
Das Augenmerk liegt in der Theorie auf Fragen:
In der praktischen Anwendung geht es vor allem um:
Für das Fach gibt es verschiedene Formen, die Inhalte einzubinden. Bewusstmachung der Problematik als Grundansatz der Sprachbetrachtung kann dabei in sämtlichen sprachbezogenen Bereichen des Curriculums erfolgen, d. h. auch in den sprachpraktischen Lehrveranstaltungen des Spracherwerbs sowie den praktischen Übungen zum Übersetzen und Dolmetschen. Daneben können die Inhalte in die Vorlesungen und Seminare zur Übersetzungs- bzw. Dolmetschtheorie, zur Geschichte des Fachs und in die sprach- und kulturwissenschaftlich ausgerichteten Curriculumsteile eingehen.
Aspekte der Geschlechterforschung sollten wie folgt bearbeitet werden: