Fach:
Verkehrsplanung
Fächergruppe/n: Ingenieurwissenschaften
Die Studierenden erhalten einen Überblick über theoretische und empirische Zugänge der Frauen- und Geschlechterforschung in der Stadt- und Verkehrsplanung. Dies umfasst zum einen die geschlechterkritische Reflexion von theoretischen, konzeptionellen und methodischen Bezügen der Verkehrsforschung und ihrer Bedeutung für die Verkehrsplanung und -politik. Zum anderen sollen konkrete Gestaltungsvorschläge aus Gender-Perspektive für die Verkehrsplanung entwickelt werden. Dabei wird Verkehrsplanung vermittelt als Planung des öffentlichen (Stadt-)Raumes.
Für die Frauen- und Geschlechterforschung in der Verkehrsplanung sind die Wechselwirkungen von Mobilität und Raumstruktur zentral. Verkehr wird in der feministischen Verkehrsforschung als soziale Organisation von Raum-Zeit-Gefügen verstanden. Kernkonzept der feministischen Verkehrsforschung ist die Kategorie der Reproduktion. Ihre Bedeutung für die Raumentwicklung und die Mobilität von Menschen bildet den Ausgangspunkt für Gender-Analysen und feministische Konzepte in der Verkehrsplanung.
Gender-Fragestellungen sollten insgesamt als Querschnittsaufgabe verstanden werden, in der Verkehrsforschung ist ein umfassendes Verständnis von Mobilität sonst nicht möglich. Insbesondere der enge Konnex zwischen Stadtentwicklung und Verkehrsplanung ist gerade aus Gender-Perspektive gut dokumentiert.
Ein spezielles Gender-Modul sollte dennoch in ingenieurwissenschaftliche Studiengänge integriert werden, da ansonsten die technischen Aspekte der Verkehrsplanung die analytischen Zugänge zum Verständnis von Mobilitätsentstehung und -nachfrage häufig domininieren.
Sinnvoll ist eine Abstimmung zwischen den verschiedenen disziplinären Zugängen und eine möglichst frühzeitige transdisziplinäre Vernetzung von Inhalten.
Vorstellbar wäre eine Verknüpfung zwischen Stadt- und Verkehrsplanung im Bachelor und eine Vertiefung spezifisch verkehrswissenschaftlicher Fragestellungen im Master.